Das Wappen der Stadt
An der Vorderfront unseres Rathauses befinden sich links und rechts des Hauptportals die beiden Stadtwappen von Geyer. Wir sprechen von einem "alten" und "neuen Stadtwappen", obwohl diese Bezeichnung nicht ganz zutreffend ist, denn beide Wappen sind alten Ursprungs.
Beide Wappendarstellungen enthalten auch den Raubvogel Geier, von dem wir wissen, dass er groß und plump ist und der Sage nach der Urheber der Stadtentwicklung sein soll. Das alte Wappen (links) zeigt in einem rankenartigen Gebilde, einen silbernen Schild mit drei schwarzen Geierköpfen und einer darüber befindlichen Krone, auf der ein Geiervogel sitzt. Das Ursprungsjahr dieses Wappens ist noch nicht bekannt.
Es ist anzunehmen, dass es mit der Verleihung der Stadtrechte (1467) entstand, denn der Chronist Johann Christoph Tschran schreibt im Jahre 1775, dass es bereits am ersten Rathaus (1496) in Stein gehauen angebracht war. Dieses Wappen wurde im Jahre 1903 von dem Bildhauer Paul Böhme in Dresden - einem gebürtigen Geyerschen - restauriert und im Jahre 1905 in die Vorderfront des dritten Rathauses eingebaut. Es wurde 1920 auch in das vierte Rathaus mit übernommen.
Das neue Stadtwappen (rechts) zeigt auf blauem Untergrund, der mit 14 goldenen Sternen besät ist, einen freistehenden goldenen Turm mit vier Zinnen, rotem Ziegeldach und zwei goldenen Wetterfahnen auf den Turmköpfen. Am Tor befinden sich zwei goldene Torflügel mit Fallgatter. Über der Turmtür ist ein silbernes Schild mit drei schwarzen Geierköpfen angebracht. Darüber ist ein Helm mit Schmuck sichtbar. Auf dem Helm sitzt ein schwarzer Geier, der sich im Helm festkrallt und zum Flug ansetzt. Es ist deutlich zu erkennen, dass die wesentlichsten Teile des alten Stadtwappens in das Neue übergegangen sind. Im Turm kann das Wahrzeichen der Stadt - der Wachtturm - erkannt werden und zwar der ältere viereckige Unterbau, welcher 1395 errichtet wurde. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser Wachtturmteil bis zu seiner achteckigen Übersetzung (1561-1564) mit einem Helmdach, wie der Kirchturm, versehen war. Diese Form erhielt das Wappen durch eine Verfügung der Kreishauptmannschaft vom 22.12.1902. Es wurde - in Stein gehauen - im Jahre 1905, gemeinsam mit dem alten Stadtwappen, in die Vorderfront des dritten Rathauses eingebaut und 1920 in das vierte Rathaus übernommen.
Im September 1971 wurden beide Stadtwappen von dem Bildhauermeister Fritz Hedrich in Schlettau restauriert und sind nun wieder ein schöner und historischer Zierrat an unserem Rathaus.
Eine genaue Wappenbeschreibung nach heraldischen Gesichtspunkten (Blasonierung) erfolgte zuletzt im Jahr 2002. Diese ist Bestandteil der Satzung der Stadt Geyer über die Verwendung des Stadtwappens, siehe PDF.
Bezüglich der Anzahl der Sterne im Wappen gibt es zwei ganz verschiedene Deutungen. Die erste geht vom Baujahr 1395 (14. Jahrhundert) des viereckigen Unterbaues des Turmes aus, wobei jeder der 14 Sterne für ein Jahrhundert steht. Die zweite sieht in der Anzahl der Sterne symbolisch die 14 Nothelfer, welche insbesondere die Bergleute verehrten und in Notsituationen anriefen. Es sind jedoch keine verlässlichen Quellen vorhanden, sodass beide Deutungen nur auf Vermutungen beruhen.
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